Black Friday 2025 in der Schweiz: Händler erwarten Umsatzrückgang
Zehn Jahre Black Friday – die Euphorie lässt nach
Seit 2015 gibt es in der Schweiz den Black Friday, initiiert von Manor als einmaliges Experiment. Aus dem Einzelereignis entwickelte sich schnell das wichtigste Shopping-Event des Landes. Doch zum zehnjährigen Jubiläum trüben sich die Aussichten: Branchenkenner rechnen für 2025 mit einem Umsatz von rund 450 Millionen Franken im Non-Food-Detailhandel – zehn Millionen weniger als im Vorjahr.
Vom Rabattrausch zur langfristigen Aktionsstrategie
Die ersten Black-Friday-Aktionen sorgten für spektakuläre Umsätze: Manor erzielte 2015 das Dreifache eines normalen Tagesumsatzes. Bald zogen andere Händler nach, und in den Folgejahren steigerten sich die Aktionen teils ins Extreme – von halben Tankfüllungen bis zu halbierten Abonnements. Die Corona-Pandemie verstärkte den Trend zum Online-Shopping zusätzlich, sodass 2020 und 2021 Umsatzhöhepunkte erreicht wurden.
Mittlerweile verlieren einzelne Tage an Bedeutung. Händler verlagern ihre Aktionen zunehmend auf den gesamten November – ein sogenannter „Black November“ mit Aktionswochen rund um Singles Day, Black Friday und Cyber Monday. So verschiebt sich der Umsatz von einem einzigen Tag auf mehrere Wochen.
Wirtschaftliche Unsicherheit bremst Konsum
Eine Umfrage von Demoscope im Auftrag von blackfridaydeals.ch zeigt: Rund jeder zehnte Schweizer Konsument plant 2025 am Black Friday weniger auszugeben. Gründe sind unter anderem der starke Franken und wirtschaftliche Unsicherheiten, die vor allem grössere Anschaffungen beeinflussen.
Der internationale Singles Day am 11. November konnte sich in der Schweiz bisher kaum durchsetzen. Stattdessen dominieren chinesische Plattformen wie AliExpress, Temu und Shein. Die geplante Übernahme von MediaMarkt durch JD.com könnte dem Singles Day künftig jedoch neuen Schwung verleihen. Für 2025 erwarten Experten trotz rückläufiger Beteiligung Schweizer Händler einen leichten Anstieg des Online-Umsatzes auf rund 70 Millionen Franken.
Cyber Monday verliert an Bedeutung
Der Cyber Monday am 1. Dezember, traditionell auf Elektronik und Online-Handel ausgerichtet, etabliert sich in der Schweiz nur langsam. Viele Händler verlängern ihre Black-Friday-Angebote einfach bis zum Wochenstart. Für 2025 prognostizieren Branchenkenner einen Umsatzrückgang auf rund 75 Millionen Franken im Non-Food-Online-Handel – fünf Millionen weniger als im Vorjahr. Besonders Produkte, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, sind vom rückläufigen Konsumenteninteresse betroffen.